Nissan GT-R Nismo (2020)

Noch mehr GT-R geht nicht!

19.04.2019 17:04 Uhr

Text: Joshua Hildebrand | Fotos: Nissan


Premiere für den Nissan GT-R Nismo des Modelljahrs 2020: Auf der New York International Auto Show (19. bis 28. April 2019) enthüllt Nissan den in Gewicht, Aerodynamik und Performance weiter verbesserten Sportler.

Der GT-R des neuen Modelljahrs ist vollgestopft mit Rennsporttechnik – und macht sie für Fahrer aller Niveaus noch leichter zugänglich. Fahrzeugkontrolle und Berechenbarkeit standen bei der Entwicklung im Vordergrund. Als potentester Vertreter der Baureihe unterscheidet sich der GT-R Nismo von seinen Schwestermodellen nicht zuletzt durch den üppigen Einsatz von Karbonfaser: Zu finden ist sie in den Stoßfängern vorne und hinten, den vorderen Kotflügeln, der Motorhaube, dem Dach, den Schwellerabdeckungen, dem Kofferraumdeckel und dem Heckspoiler. Alle Komponenten wurden im Hinblick auf Gewicht, Abtrieb und Aerodynamik verbessert. Allein diese modifizierten Außenteile brachten eine Gewichtsersparnis von 10,5 Kilogramm ein, weitere Upgrades und neue Komponenten sparten zusätzlich knapp 20 Kilogramm ein.

Ein bisschen GT3 …

Die vorderen Kotflügel ähneln nun denen vom GT3 GT-R. Bogenförmige Lüftungsschlitze leiten heiße Luft vom Motorraum weg und steigern den Abtrieb an den Vorderrädern, ohne den Luftwiderstand zu erhöhen. Zudem glätten sie den Luftstrom entlang der Karosserie, vermeiden dabei Kontakt mit dem Heckspoiler und tragen damit zur Fahrstabilität bei hohem Tempo bei. Das Karbonfaserdach besteht dank eines neuen Verfahrens aus einem besonders leichten und dichten Gewebe.

Leichter als zuvor sind auch die exklusiven Rays-Felgen aus geschmiedetem Aluminium im 20-Zoll-Format, deren Neun-Speichen-Design zur Steifigkeit beiträgt. Die neuen Dunlop-Reifen vergrößern mit breiterer Lauffläche und weniger Rillen die Aufstandsfläche um elf Prozent. Dies soll das Kurvenverhalten und die Lenkrückmeldung verbessern und Rollbewegungen verbessern.

20 Prozent besseres Ansprechverhalten

Im Innenraum sorgen exklusive Nismo-Vordersitze für Unterstützung im Bereich der Schultern und in unteren Körperbereichen und intensivieren damit die Verbindung zwischen dem Fahrer und dem Fahrzeug.

Nur wenige Modelle können dem GT-R bei den Fahrleistungen das Wasser reichen; im Grunde hat er bereits mechanische Perfektion erreicht. Für das überarbeitete Modell ging es Tamura zufolge daher vor allem darum, „mit kleinsten Anpassungen das Maximum aus Motor und Fahrwerk herauszuholen".

Herzstück bleibt der 3,8 Liter große Bi-Turbo-V6; jedes einzelne Triebwerk wird in Handarbeit von einem Takumi Meister zusammengebaut. Das exklusive Turbolader-Design aus dem GT3 Rennwagen erhielt eine modifizierte Turbinenform und weniger Schaufeln, was die Durchflussmenge optimiert und das Ansprechverhalten um 20 Prozent verbessert.

Neue Carbon-Bremsanlage

Das überarbeitete Sechsstufen-Doppelkupplungsgetriebe besitzt einen verbesserten "R"-Mode für schnellere Gangwechsel und eine optimierte Gangwahl insbesondere am Kurvenausgang. Dadurch verbessert sich das Beschleunigungs- und Bremsgefühl sowohl auf dem Rundkurs als auch auf der Straße. Die adaptive Schaltsteuerung ermöglicht eine Anpassung des Schaltverhaltens an die Vorlieben des Fahrers und an die jeweiligen Fahrbedingungen. Der Auspuffsound ist das Produkt einer neuen Titan-Abgasanlage mit polierten blauen Endrohren. Modifikationen an der Radaufhängung sollen die Kurvenstabilität und den Fahrkomfort erhöhen.

Zum Hochleistungs-Charakter des Supersportwagens passt auch die neue Carbon-Keramik-Bremsanlage. Kernbestandteile sind Brembo-Carbon-Keramik-Scheiben – vorne mit 410 mm Durchmesser und hinten mit 390 mm – sowie Brembo-Bremssättel in hellgelber Lackierung, die Temperaturen von mehr als 1.000 Grad Celsius übersteht. Reaktionszeit, Haltbarkeit und die Bremsleistungen insgesamt konnten gegenüber der bisherigen Bremsanlage verbessert werden. Zugleich sorgt das geringere Gewicht der Bremsen an jedem einzelnen Rad für weniger ungefederte Massen.

"Es geht nicht nur um Leistung"

Die Carbon- und Siliziumkarbid-Struktur der Bremsscheiben ist fast so hart wie Diamanten. In Verbindung mit dem neuen Material für die Bremsbeläge erzeugen sie mehr Reibung und sorgen laut Nissan für ein besseres Bremsgefühl und mehr Kontrolle. Zudem sollen dadurch die erforderliche Bremskraft und die Pedalwege reduziert worden sein.

„Der GT-R Nismo 2020 ist das ultimative Fahrzeug für Rennstrecke und Straße", so Hiroshi Tamura, Chefentwickler für den GT-R: „Bei diesem Fahrzeug geht es nicht um reine Leistungswerte, sondern um das passende Gleichgewicht: Der neue Nismo erreicht in Sachen Antrieb, Handling, Bremsen und Aerodynamik ein neues Niveau."

Mehr Informationen zum Nissan GT-R findest du HIER.