Messerscharfer Auftritt

Der Audi TTS von Brendan Dolo fällt nicht nur wegen seiner Signalfarbe sofort ins Auge – ZeroLip-20-Zöller von Messer Wheels tun ihr übriges … ein absoluter Hit!

Spätestens im Februar beginnt bei eingefleischten VAG-Fans das inoffizielle Wörthersee-Fieber: Und wer es bis zu den ersten inoffiziellen Treffen oder bis zum offiziellen Event in Kärnten nicht aushalten kann oder will, der sollte unbedingt mal auf die Britischen Inseln fahren. Seit Jahren eröffnet die Frühjahrsausgabe der Ultimate Dubs Show Anfang März in Großbritannien die Saison. In den letzten Jahren hat sich die Veranstaltung zum absoluten Pflichttermin für alle entwickelt, die unbedingt wissen wollen, was in der kommenden Saison im VW-Fahrerlager so angesagt ist. Dementsprechend hoch ist auch der Andrang der Show&Shine-Szene, um dort ihre neuesten Projekte einer Generalprobe zu unterziehen. Was in England angesagt ist, ist und bleibt auch bei uns ziemlich angesagt. Die gesamte VAG-Community scheint auf einer (Mainstream-)Welle des Stance-, Camber- und Poke-Style mit extrem gestretchten Reifen zu surfen und es scheint weiter angesagt zu bleiben. Auch Brendan Dolo und sein imolagelber TTS feierten Anfang März 2018 auf der Ultimate Dubs Show Premiere. Im Gespräch – die montierten Messer-Wheels sind ja auch der Hammer – verriet uns der Techniker, dass er den TTS eigentlich erst im Juli 2017 gekauft hat. Damals wohnte er noch in Belgien, hatte aber schon konkrete Pläne, im Winter 2017 mit seiner Freundin nach England zu ziehen. „Deshalb gleich der Rechtslenker", so Brendan. „War alles ein wenig stressig und meinen alten TT habe ich dann erst im September verkauft." Aber der Reihe nach.

Brendan ist schon einige Jahre aktiv und hat sich seine ersten Tuning-Lorbeeren mit einem alten Citroën Saxo verdient. „Ach, das war gar nicht so etwas Wildes. Einfach ein Satz Federn und paar schicke Räder. Ich war damals erst 18 und man würde zwar gerne gleich viel mehr machen, aber es fehlt einfach immer am Budget." Da sich der Tuning-Markt aber schon damals immer weniger beim Show&Shine auf Modelle von Citroën, Renault und Peugeot konzentrierte und die wenigen Anbieter ziemlich rar wurden, wechselte Brendan einfach das Fahrerlager. Er stieg sogar auf Quad und Kart um, bis er dann doch wieder lieber in einem getunten Auto sitzen wollte. Der erste VW war ein Polo. Ein 9N3, der mit einem Gewindefahrwerk und einem Felgensatz schon mal so richtig Appetit auf Volkswagen machte. Nach dem Polo war ein Golf 2.0 TDI an der Reihe. „Ich legte den per Luft auf den Boden ab und habe in drei Jahren wohl zehn verschiedene Felgen gefahren, bis ich meinen Golf verkaufte und zum ersten Mal einen TT fuhr. Da hat es dann Klick gemacht."

Einmal TT, immer TT! Brendan wusste, dass sein nächster Audi auch ein Coupé werden würde. Aber diesmal bitte mit Sport. Aber der bald zehn Jahre alte TTS hat natürlich nicht nur Sport zu bieten, sondern auch jede Menge Stance. Keine vier Wochen nach dem Erwerb kaufte sich der Ingenieur schon ein gebrauchtes Airlift-Airride. Dann ging es Schlag auf Schlag. Der alte 8N wechselte wie erwähnt im September den Besitzer und Brendan kaufte im selben Monat gebrauchte Recaro-Sportsitze aus einem RS4 in England, während die gebrauchten Messer-Räder wiederum aus Belgien stammen. Zwischendurch musste der Audi natürlich auch noch bei Evolve Performance vorfahren. Denn: Obwohl der Audi TTS bereits mit 272 Serien-PS gesegnet ist, kann man eigentlich nie genug Power haben. Per Software-Update und Evolve-Auspuffanlage mit Scorpion-Exhaust-Downpipe leistet der 2.0 TFSI nun rund 315 PS.

Im Oktober war dann aber erst einmal Pause angesagt. Schließlich stand der Umzug von Belgien nach England an. Messer-Räder sehen übrigens schärfer aus als jedes Messer. An Brendans TTS messen sie rundherum 8,5 x 20 Zoll und dank des Luftfahrwerks tauchen sie ganz weit in die Radhäuser ein. Dass der TTS damit seinen „Sport-Charakter" verloren hat, vermutlich jedoch nie auf der Nordschleife am Limit ausgefahren wird, ist dem Techniker vollkommen schnuppe. Damit aber wenigstens der optische Sport nicht zu kurz kommt, wurde das Interieur auf Sport getrimmt. Zunächst flog die Inneneinrichtung raus. Stattdessen kamen RS4-Sportsitze und ein von ND Fabrication angefertigter Überrollkäfig an Bord. Natürlich in Imolagelb, was sonst? In einem TT braucht im Grunde niemand die Notsitze in der zweiten Reihe. Ihr Platz wurde für einen schönen Alcantara-Ausbau genutzt, der den Käfig wunderschön zur Geltung bringt. Ebenfalls im ausgebauten Fond wurde das Luftfahrwerk-Zubehör in Szene gesetzt. Diverse Verteilerleitungen sind auf Hochglanz poliert. Als im Februar 2018 endlich die bereits im Dezember bestellten Carbon-Teile fürs Interieur eintrafen, konnte Brendan auch den Soundausbau mit dem GroundZero-Woofer sowie einem TTRS-Sportlenkrad mit Carbon-Blenden abschließen. „Im Grunde hatte ich knapp eine Woche, um alles rechtzeitig vor der Ultimate Dubs Show einzubauen. Ich nahm mir eine Woche Urlaub und wurde gerade noch so fertig", erzählt der Audi-Fan. Der nur von kurzem Power-Napping unterbrochene Schrauber-Marathon wurde auf der Show übrigens mit einer Top-25-Platzierung im Show&Shine-Wettbewerb belohnt. Das machte Brendan natürlich auch Mut, wenige Wochen später am Wörthersee aufzuschlagen. Unten in Kärnten „verhaftete" dann auch unser Kollege Alexander Karstens den TTS mit seiner Kamera. Und das ist auch gut so: Schließlich ist und bleibt die Faszination Wörthersee einfach einmalig.

Brendan Dolo >>> Audi TTS (2009)